Vitamine K1 und K2
Die K-Vitamine sind fettlöslich, können aber nicht in großen Mengen gespeichert werden.
Vitamin K1
(Phyllochinon) aktiviert Proteine, welche für die Blutgerinnung verantwortlich sind. Somit verhindert dieses Vitamin, dass wir bei einer Verletzung verbluten. Phyllochinon ist im Chlorophyll und somit in allen grünen Pflanzen vorhanden, wie z.B. Grünkohl, Blattkohl, Spinat, Mangold, Brokkoli und Rosenkohl. Ein Vitamin K1-Mangel ist äußerst selten und zudem an einer mangelnden Blutgerinnung leicht erkennbar. Dazu gehören Nasenbluten, Zahnfleischblutungen, Blutergüsse und schwere Menstruationsblutungen.
Vitamin K2
(Menachinon) hat fast nichts mit der Blutgerinnung zu tun. Es aktiviert Proteine, die Calcium durch den Körper (z.B. zu den Knochen und Zähnen) leiten. Fehlt dieses Vitamin im Körper, kann es zu Calciumablagerungen im weichen Gewebe u.a. auch in den Blutgefäßen kommen. Im Gegensatz zu Vitamin K1-Mangel ist ein Vitamin K2-Mangel häufig und praktisch unsichtbar. Die kanadische Ärztin Dr. Kate Rhéaume-Bleue glaubt, dass der Mangel an Menachinon der Hauptgrund für eine Arterienverkalkung ist und dass Osteopenie (Minderung der Knochendichte) und Osteoporose (Knochenschwund) nicht allein durch Vitamin D und Calcium behoben werden können, sondern dass wir dafür auch Vitamin K2 brauchen.
Dr. Rhéaume-Bleue schreibt in ihrem Buch ‚Vitamin K2 und das Calcium-Paradoxon‘ außerdem, das Vitamin K2 hätte bei folgenden Krankheiten und Beschwerden einen positiven bzw. vorbeugenden Einfluss: Schiefstellung der Zähne, Karies, Arthritis, Nerven- und Gehirnerkrankungen, Fruchtbarkeitsstörungen, Nierenkrankheiten, Diabetes und Krebs. Dies ist schon deshalb glaubwürdig, weil Calciummangel vielfältige gesundheitliche Störungen auslöst und die Vitamine alle (manche mehr, andere weniger) zusammenarbeiten.
Dr. Rhéaume-Bleue schreibt, dass dieses Vitamin aus unserer Nahrung verschwand, als die Tiere eingestallt wurden. Vitamin D verschwand aus unserer Nahrung (Milch, Butter, Eier, Käse, Fleisch), weil die meisten Tiere kein Sonnenlicht mehr sehen. Die Vitamine A und K2 verschwanden, weil sie kein frisches Gras, sondern nur noch Silage und Getreide bekommen. Man könne den Gehalt an Vitamin K2 am Fett erkennen. Je stärker gelb oder orange das Fett ist, desto höher wäre der Anteil an Menachinon.
Dr. Rhéaume-Bleue empfiehlt mindestens 120 mcg (Mikrogramm) Vitamin K2 in Form von Menachinon-7 (MK-7) täglich als Nahrungsergänzung einzunehmen. Da sich bei höheren Dosen ein kleiner Teil Vitamin K2 in K1 umwandeln könnte, sollte bei gleichzeitiger Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten die tägliche Substitution von Vitamin K2 vorsichtshalber nicht höher als 50 mcg sein.